Das Bundesportal – die zentrale Plattform für die digitale Verwaltung
Veröffentlicht am 23.06.2020
Mit dem Bundesportal steht schon bald eine einheitliche Plattform für die digitale Verwaltung zur Verfügung. Behörden auf allen Ebenen können dort andocken und ihre Services anbieten. Für Bürger und Unternehmen bedeutet das: Sie können wichtige, aber zeitraubende Verwaltungsangelegenheiten bequem online erledigen.
Bis Ende 2022 müssen alle Behörden ihre Dienste online anbieten
Die letzten Monate haben deutlich gemacht, wie wichtig eine einheitliche und flächendeckende Digitalisierung der Verwaltung ist. Corona-Sofortmaßnahmen über den offiziellen Vordruck per Post beantragen? In Zeiten von #stayathome undenkbar. Insofern hat sich in Deutschland im Rekordtempo einiges bewegt. Doch noch können Behörden nicht alle Leistungen digital anbieten, da es an einheitlichen digitalen Infrastrukturen fehlt. Das soll sich mit dem Bundesportal als Verwaltungsplattform grundlegend ändern.
Mit dem Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (Onlinezugangsgesetz – OZG) verpflichtet der Gesetzgeber seit dem 17. August 2017 Bund, Länder und Kommunen, bis Ende 2022 alle Leistungen über Verwaltungsportale auch digital anzubieten. Angedockt an das Bundesportal werden in Zukunft alle Behörden deutschlandweit ihre Leistungen auf standardisierten Online-Portalen anbieten.
Von der Fertigungsstraße zum Bundesportal
Für die erfolgreiche technische Umsetzung hat das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) mit der Bundesdruckerei eine sogenannte Fertigungsstraße für das Bundesportal aufgebaut. Dort entstehen – wie in einer industriellen Serienproduktion – in Zusammenarbeit mit den Verwaltungen in Deutschland verschiedene standardisierte Digitalprodukte. Die Fertigungsstraße automatisiert bisher analoge Verwaltungsprozesse und entwickelt einheitliche digitale Formulare für Behörden auf allen Ebenen.
Standardisierte Online-Dienste für die digitale Verwaltung
Im ersten Schritt steht die Optimierung vorhandener Papierformulare an. Danach werden diese für das Bundesportal in Online-Formulare überführt und bereitgestellt. Zudem werden Fernsignatur-, Siegel- und Bezahlsysteme in die Abläufe integriert, damit Nutzer bequem von zu Hause aus unterschreiben, verifizieren und bezahlen können. Die Anforderungen des Datenschutzes und der IT-Sicherheit bleiben dabei jederzeit gewahrt. Will eine Behörde ihre Servicepalette um neue Dienste erweitern, kann sie sich aus einem Baukasten fachlicher Module zur Durchführung der Leistungen bedienen. Ganz ohne selbst programmieren zu müssen.
Einheitliche Plattform minimiert den Behördenaufwand und beschleunigt die Prozesse
Das Bundesportal erspart Behörden den großen Aufwand für Entwicklung, Integration und Betrieb eigener Digitalplattformen. In Zukunft müssen die Verwaltungen selbst nur noch die fachlichen Anforderungen ihrer Online-Dienste definieren und die Qualitätssicherung übernehmen. Diese Standardisierung kommt direkt den Bürgern und Unternehmen zugute – nicht nur weil sich ihre Anliegen digital schneller bearbeiten lassen, sondern auch weil schon der Weg zum Antrag weniger beschwerlich ist. Das anwenderfreundliche, barrierefreie Design der Plattform erleichtert die Nutzerführung, macht Leistungen und Formblätter schneller zugänglich. Hat der User sein Formular gefunden, kann er es direkt auf dem Bundesportal ausfüllen und an die zuständige Behörde senden. Nach Bearbeitung des Antrags übermittelt diese das Dokument über eine automatisierte Ausgangsschnittstelle direkt ins Online-Postfach des Antragstellers.
Digitale Verwaltung ist effizienter und schneller
Über das Bundesportal können zukünftig alle Verwaltungsleistungen digital bequem von zu Hause aus oder mobil erledigt werden – sei es die Anmeldung eines Autos, die Meldung einer neuen Adresse oder der Antrag, Bescheide digital zu erhalten. Das Serviceangebot erspart Bürgern und Unternehmen in Zukunft einige Behördengänge. Die Verwaltungen können ihre Ressourcen effizienter nutzen, kostengünstiger arbeiten und ihre Aufgaben schneller erledigen.