Online-Ausweisfunktion: Nahtloser Übergang der Sperrhotline an Bundesdruckerei
- Sperrungen der Online-Ausweisfunktion von Personalausweis und elektronischem Aufenthaltstitel sowie Auskünfte zum Sperrstatus der Online-Ausweisfunktion
- Gebührenfreier Telefonservice rund um die Uhr unter 116 116
- Eingang erster Anrufe zum Jahreswechsel bereits kurz nach Mitternacht
Berlin, 23. Januar 2020 – Wer seine Bank- oder Kreditkarte verloren hat oder Missbrauch vermutet, kann diese unter der Rufnummer 116 116 deaktivieren lassen – weltweit, kostenlos und rund um die Uhr. Dieselbe Nummer wählen auch Besitzer von Personalausweis oder elektronischem Aufenthaltstitel (eAT), wenn sie die Online-Ausweisfunktion ihres Dokuments sperren lassen wollen.
Die Sperrhotline ist Teil des sogenannten Sperrdienstes, den das Bundesverwaltungsamt (BVA) seit Einführung der Online-Ausweisfunktion betreibt. Seit Jahresanfang bietet die Bundesdruckerei diesen Service an – im Auftrag des Bundesverwaltungsamtes. Das BVA dient dabei als Schaltstelle zwischen der Bundesdruckerei, den Personalausweisbehörden und den Zertifizierungsdiensten. Personalausweise und eATs werden seit zwei Jahren standardmäßig mit eingeschalteter Online-Ausweisfunktion ausgegeben. Bürger können sich mit dieser Funktion derzeit für rund 100 Dienste online identifizieren, etwa für digitale Behördengänge oder auf Onlineplattformen.
Anrufer erfahren unter 116 116 auch, ob ihr Dokument als Ausweis für das Internet freigeschaltet oder bereits gesperrt ist: Der aktuelle Status der Online-Ausweisfunktion ist in der sogenannten globalen Sperrliste dokumentiert. „Der zunehmende Identitätsmissbrauch im Internet zeigt: Digitale Identitäten der Bürger brauchen besonderen Schutz. Mit einer zunehmenden Nutzung der Online-Ausweisfunktion ist eine hochverfügbare und zuverlässige Sperrmöglichkeit wichtig, wir haben uns für die Bundesdruckerei als neuen Dienstleister entschieden“, sagt Klaus Wolter, Referatsleiter beim Bundesverwaltungsamt.
„Wir erwarten zwischen 5.000 und 6.000 Anrufe monatlich, die ersten Anrufe haben wir bereits in der Silvesternacht entgegengenommen und bearbeitet“, sagt Thomas Löer, Leiter Geschäftsfeld German ID-Systems der Bundesdruckerei. Bürger, deren Online-Ausweisfunktion gesperrt ist, können diese Funktion nur beim zuständigen Bürgeramt gegen eine Gebühr wieder freischalten lassen.
Unter Mitwirkung des Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) bei der technischen Anbindung ist die Sperrhotline der Bundesdruckerei an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr verfügbar.
Mit der Online-Ausweisfunktion können Nutzer beispielsweise ihr Rentenkonto abfragen und einen Rentenantrag stellen, Schufa-Daten abrufen, ein Führungszeugnis anfordern, sich zum BAföG-Rückzahlungsverfahren anmelden, Petitionen einreichen oder ihren Punktestand beim Kraftfahrzeugbundesamt in Flensburg abfragen. Zudem kommen aufgrund des Onlinezugangsgesetzes (OZG) weitere digitale Angebote hinzu, die Bürgern zeitraubende Wege ins Rathaus und unnötig lange Wartezeiten ersparen.
Auf einen Blick: Tipps für Bürger zur Sperrung und Nutzung von Personalausweis und elektronischem Aufenthaltstitel:
Wie Sie die Online-Ausweisfunktion Ihres Ausweises telefonisch sperren lassen
- Wählen Sie 116 116 (per Festnetz oder vom Mobiltelefon aus
dem Inland oder Ausland) - Nennen Sie Ihren Vor- und Ihren Nachnamen
- Halten Sie Ihr Sperrkennwort bereit
Wie Sie sich zusätzlich schützen können
- Bewahren Sie Ihren Ausweis immer sicher auf
- Lernen Sie Ihre persönlichen Zugangsdaten auswendig
- Geben Sie Ihre Geheimnummer und das Sperrkennwort niemals an Dritte weiter
- Bewahren Sie Ihre persönlichen Zugangsdaten immer getrennt von Ihrem Ausweis auf
Wichtig: Der eigentliche Verlust des Ausweises muss weiterhin zusätzlich bei der Polizei oder dem Bürgeramt angezeigt werden.
Anfang des Jahres 2020 hat die Bundesdruckerei die Sperrhotline für die Online-Ausweisfunktion von Personalausweis und elektronischen Aufenthaltstitel übernommen. Zum erfolgreichen Abschluss des Projektes trafen sich die Projektpartner am 15. Januar 2020 in Berlin. (v.l.n.r.: Trixi Hülsken (BVA), Hauke Hoffmann (BVA), Verena Thiebus (BVA), Dr. Claudia Thamm (bdr), Klaus Wolter (BVA), Thomas Löer (bdr), Benedikt Franken (ITZBund)
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