Schlüsselexperiment: Bundesdruckerei und Partner demonstrieren quantensichere Kommunikation auf berlinweitem Netzwerk
Im Rahmen der QuNET-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF hat die Bundesdruckerei-Gruppe gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft gezeigt, wie hochsichere Kommunikation im Quantenzeitalter funktionieren kann.
Das Technologieunternehmen des Bundes beteiligte sich am 17. Oktober 2024 beim zweiten Schlüsselexperiment des QuNET-Projekts: Anhand des rund 125 Kilometer umfassenden Berliner Glasfaser-Quantennetzwerks testeten Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, Deutsche Telekom und Bundesdruckerei GmbH, quantensichere Kommunikation erstmals über ein breites Netzwerk mit mehreren Parteien.
Der Use Case demonstrierte, wie mit Hilfe einer durch Quantenschlüsselaustausch (Quantum Key Distribution, QKD) abgesicherten Verbindung sensible Daten - etwa Ausweisdaten - sicher ausgetauscht werden können. Der größte Vorteil des Quantenschlüsselaustauschs besteht dabei in der detektierbaren Übermittlung von symmetrischem Schlüsselmaterial mithilfe von Einzelphotonen. Anders als bei einer klassischen Schlüsselgenerierung kann hierbei ein Angriff von außen in Echtzeit erkannt werden.
Für das Schlüsselexperiment II erzeugte Staatssekretär Dr. Ronald Philippi am Standort des Fraunhofer HHI Daten, die anschließend über das Quantenkommunikationsnetzwerk an die Bundesdruckerei übermittelt wurden. Hier wurden die Daten entschlüsselt und live in eine personalisierte Zugangskarte eingebracht. Zusätzlich generierte die Bundesdruckerei eine PIN und stellte diese über eine Schnittstelle quantenverschlüsselt der Deutschen Telekom zur Verfügung.
„Das Experiment zeigt die starke Zusammenarbeit der deutschen QKD-Gemeinschaft und die wichtige Rolle, welche die Bundesdruckerei hier spielt“, sagte Richard Schilling, Innovation Developer Quantenkommunikation bei der Bundesdruckerei GmbH, anlässlich des Experiments. „Ich bin stolz, dass wir Expertise aus verschiedenen Bereichen einbringen können und freue mich auf weitere Projekte für sichere Kommunikation made in Germany.“ Als einziges Industrieunternehmen schaffe die Bundesdruckerei bei dieser Technologie derzeit die Verbindung zwischen Forschung und Anwendung.