Reisepässe: Bestellboom übertrifft Kapazitäten
Die Nachfrage nach deutschen Reisepässen ist seit Anfang des Jahres so hoch wie nie zuvor. Seit Jahresbeginn übertreffen die Reisepass-Bestellungen die Kapazitäten der Produktionsmaschinen. Die Bundesdruckerei hat nach dem Ende der Corona-Pandemie den Maschinenzukauf bereits initiiert und aktuell mit flexiblem Personalmanagement schnell und umfangreich reagiert – dennoch haben sich die Lieferzeiten nun leider deutlich verlängert.
Drei-Schicht-Betrieb an sieben Tagen in der Woche
Seit der ersten Januarwoche 2024 boomt die Nachfrage nach deutschen Reisepässen. Sie ist so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik – und übertrifft deutlich sowohl sämtliche Prognosen, die aus jahrzehntelanger Erfahrung abgeleitet wurden, sowie Planungen, bei denen auch Gründe berücksichtigt wurden, welche die Verwendungsmöglichkeiten des deutschen Reisepasses fördern, als auch die Kapazitäten der Produktionsmaschinen in der Bundesdruckerei GmbH. Die Bundesdruckerei stellt die deutschen Reisepässe im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) her. Seit Jahresbeginn gab es unerwartete, regelmäßige neue Rekorde beim täglichen Bestelleingang aus den Passbehörden; im gesamten Monat April wurden erstmals über 700.000 Reisepässe bestellt. Als absehbar war, dass die Kapazität der Produktionsmaschinen im regulären Schichtbetrieb erreicht und überschritten wird, wurde bereits vor Monaten schnell reagiert, um in drei Schichten Passdokumente zu produzieren, auf freiwilliger Basis auch an den Wochenenden und Feiertagen.
Auf Grund der getroffenen Maßnahmen – sowie des unermüdlichen Einsatzes der Kolleginnen und Kollegen in der Produktion – konnten die Lieferzeiten von regulären Passbestellungen lange im gewohnten Rahmen gehalten werden. Da die Bestellzahlen jedoch weiter auf sehr hohem Niveau blieben und regelmäßig die Produktionskapazität überschritten, sind die durchschnittlichen Produktions- und Lieferzeiten für reguläre Passbestellungen kontinuierlich angestiegen. Sofern die Antragszahlen im Herbst 2024 – wie bislang jedes Jahr nach dem Ende der Sommerferienzeit – sinken, kann mit dem Abbau der noch offenen Reisepassbestellungen und einer weitgehenden Normalisierung der Produktionszeiten gerechnet werden. Zusätzlich bestellte Sondermaschinen werden ab dem Jahr 2025 die Produktionskapazität dauerhaft erhöhen. Aktuell läuft die Abarbeitung der bestellten Reisepässe mit höchstem Einsatz weiter.