Bundesdruckerei tritt C2PA bei
Initiative setzt Standards gegen Bildmanipulation
KI-gestützte Desinformation wird zu einem immer größeren Problem für Demokratien, denn sie untergräbt das Vertrauen in Medien und Politik. Dagegen setzt die Coalition for Content Provenance and Authenticity C2PA Standards, um die Authentizität von Medieninhalten zu gewährleisten. Die Bundesdruckerei ist der Organisation nun beigetreten.
Im Superwahljahr 2024 wurden Deepfakes weltweit verstärkt eingesetzt, um gezielt Desinformation zu verbreiten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Demokratien anzugreifen – zuletzt auch bei den US-Präsidentschaftswahlen. Um das Vertrauen in digitale Medieninhalte und seriöse Berichterstattung zu stärken, entwickelt die Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) einen Industriestandard für manipulationssichere Mediendaten, sogenannte Content Credentials. Seit Oktober bringt die Bundesdruckerei GmbH ihre Expertise zu sicheren digitalen Prozessen in der unabhängigen und gemeinnützigen Standardisierungsorganisation ein.
Bereits zuvor trat das Technologieunternehmen des Bundes der Content Authenticity Initiative (CAI) bei, die ein Ökosystem auf Basis der Standards der C2PA entwickelt. Dieser Zusammenschluss von mehr als 3.500 Unternehmen, Medienhäusern und Nichtregierungsorganisationen fördert die Entwicklung und Verbreitung des offenen C2PA-Standards der Content Credentials. Zu den Gründungsmitgliedern der CAI gehören unter anderem Adobe, The New York Times und die BBC. Weitere Mitglieder sind unter anderem Microsoft, die Associated Press, Axel Springer, die Deutsche Presse-Agentur die und die Leica Camera AG.
C2PA-Standard ermöglicht breite Nutzung von Echtheitsnachweisen
Content Credentials speichern – vereinfacht ausgedrückt - Metadaten wie Urheberschaft, Erstellungszeit und -ort sowie das verwendete Gerät in einem Datensatz, verknüpfen diesen mit dem entsprechenden Medieninhalt und sichern alles zusammen mittels kryptographischer Verfahren gegen mögliche Manipulation ab. Mit freizugänglichen Tools kann die Echtheit der Mediendateien anschließend geprüft und angezeigt, sowie ihre Bearbeitungshistorie nachvollzogen werden.
Damit Content Credentials interoperabel und zuverlässig genutzt werden können, definiert der C2PA-Standard, wie die digitalen Echtheitsnachweise technisch aufgebaut, gespeichert, an Inhalte angeheftet und verifiziert werden. Seit dem 21. Oktober 2024 kann sich die Bundesdruckerei als Mitglied der C2PA bei der Entwicklung der Standards einbringen.
Schon vor der Mitgliedschaft in diesen Initiativen beschäftigte sich die Bundesdruckerei-Gruppe mit Content Credentials: D-Trust, ein Unternehmen der Gruppe, stellt die notwendigen Gerätezertifikate für die Leica-M11-P bereit – die weltweit erste Kamera, die Bilder bereits bei der Aufnahme durch Content Credentials absichern kann. Mit der M11-D verfügt inzwischen ein weiteres Kamera-Modell aus dem Leica Messsuchersystem über entsprechende Zertifikate der D-Trust. Zudem betreibt der Vertrauensdiensteanbieter die Public Key Infrastructure (PKI) für die Content Credentials, welche die digitalen Zertifikate für Signaturen und deren Verifizierung ausstellt und verwaltet.