Bequem und sicher zum elektronischen signierten Privatrezept für medizinisches Cannabis

Die Ausgangslage

Seit 01.04.2024 gilt in Deutschland das Gesetz zur Versorgung mit Cannabis zu medizinischen und medizinisch­wissenschaftlichen Zwecken (MedCanG). Ein Kerninhalt: Medizinisches Cannabis kann nun als Arzneimittel auf regulären ärztlichen Privatrezepten außerhalb der Telematikinfrastruktur verschrieben werden – und damit natürlich auch für elektronische Privatrezepte. Möglich ist die Verordnung durch Ärzte und Ärztinnen nicht zuletzt über Bloomwell, Anbieter von Europas führender Online­Plattform für die Behandlung mit medizinischem Cannabis. Spezialisierte Ärzte und Ärztinnen können dort Videosprechstunden führen und im Anschluss Privatrezepte ausstellen. Mit einer Weiterentwicklung der Plattform kann Bloomwell diesen Prozess nun komplett elektronisch abwickeln.
 

Die Zielsetzung

Der neue digitale Workflow ist für Bloomwell enorm wichtig. Denn bislang waren das Ausstellen, Einlösen und Anpassen von Rezepten mit einigem (postalischen) Aufwand und vielen händischen Unterschriften von Ärzten und Apotheken verbunden. Und das kann durchaus zeitkritisch werden und die Patientenversorgung verzögern. Vor dem 01.04.2024 fielen Privatrezepte für Cannabisprodukte nämlich unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und waren damit nur sieben Tage gültig.

Mittlerweile kann der Arzt bzw. die Ärztin auf der BloomwellPlattform das Privatrezept als elektronisches Rezept ausstellen, das dann digital von Apotheken weiterverarbeitet wird. Von zentraler Bedeutung dafür ist, dass sich das Rezept qualifiziert elektronisch und sicher signieren lässt und dessen Gültigkeit über alle Prozessschritte hinweg durch die Signaturlösung von D­Trust validiert werden kann.

Die Lösung: Fernsignatur und Signaturserver

Bei der Auswahl der konkreten Lösung entschied sich Bloomwell für eine Partnerschaft mit D­Trust. Der Vertrauensdiensteanbieter der Bundesdruckerei­Gruppe unterstützt das Unternehmen seither mit einer zentralen Lösung in Form eines Signaturservers, den D­Trust über seinen Technologiepartner SecCommerce anbietet: Dieser Signaturserver wird per Rest­API direkt an die Bloomwell­Plattform angebunden und ermöglicht Ärzten bzw. Ärztinnen sowie Apothekern bzw. Apothekerinnen, innerhalb der definierten Workflows eine qualifizierte elektronische Signatur zu setzen. Das konkrete Produkt, mit dem sie über den Signaturserver elektronische Privatrezepte unterschreiben, ist die eIDAS­konforme Fernsignaturlösung sign­me von D-­Trust.

Der Ablauf gestaltet sich wie folgt:

1. Der Arzt/die Ärztin stellt auf der Plattform das elektronische Rezept aus. Dafür wird ein Praxisinformationssystem eines Drittanbieters verwendet. Dort erfolgt die Rezepterzeugung mittels einer eigens entwickelten, auf Cannabisverschreibungen spezialisierten Maske.

2. Der Arzt/die Ärztin signiert elektronisch über den Signaturserver mittels sign­me ein einzeln ausgestelltes Rezept oder einen Stapel von bis zu 64 Rezepten auf einmal.

3. In Bloomwells Patienten­Portal (erreichbar per Web oder App) hat der Patient/die Patientin die Möglichkeit, jede beliebige Apotheke auszuwählen. Entscheidet er/sie sich für eine Partnerapotheke, die systemisch angebunden ist, kann diese das digital signierte Rezept direkt vom Signaturserver abrufen. Das garantiert, dass Rezepte sicher und geschützt vor Manipulation oder Missbrauch an die Apotheken übermittelt werden und ihre Authentizität zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar ist.

4. Die Apotheke bearbeitet das Rezept. Für die Patienten und Patientinnen gibt es nun zwei Möglichkeiten, die Cannabismedikation zu erhalten.

• Option eins: Sie wählen den Versand und identifizieren sich bei Entgegennahme der Ware.
• Option zwei: Sie holen die Ware in der Apotheke ab und identifizieren sich dort.

5. Im finalen Schritt wird das Rezept systemisch entwertet und als eingelöst markiert.

6. Das eingelöste Rezept ist für den Patienten/die Patientin digital in der App oder im Web abrufbar, um die Verschreibung und Abgabe der Cannabismedikation aus der Apotheke nachzuweisen.

Der automatisierte Workflow rund um den Signaturserver sowie dem Fernsignaturdienst sign­me spart nicht nur viel Zeit und Kosten. Er bietet auch zahlreiche Vorteile mit Blick auf die Sicherheit der Dokumente und Daten.

• Die QES von sign­me erfüllt das Schriftformerfordernis und ist der handschriftlichen Unterschrift in ihrer Rechtswirkung gleichgestellt. Sie garantiert verlässliche Authentizität darüber, welcher Arzt bzw. welche Ärztin oder welcher Apotheker bzw. welche Apothekerin unterzeichnet hat. Ebenso sichert sie die Integrität eines Dokuments, indem sie dieses vor Manipulationen schützt.

• Die in der qualifizierten Fernsignatur sign­me integrierten qualifizierten Zeitstempel sichern die Langzeitprüfbarkeit.

• Ärzte/Ärztinnen können einen Stapel von bis zu 64 Rezepten mit einer Signaturfreigabe signieren.

• Die Signaturen erfolgen über versandte Hashwerte und einen API­Call an den Signaturserver.

Erste Ergebnisse

Bei Bloomwell stellten sich schnell erste Erfolge ein. In den ersten Wochen nach Inkrafttreten des neuen CannabisGesetzes in Deutschland wurden bereits mehrere zehntausend Rezepte erfolgreich mit sign­me qualifiziert elektronisch signiert. Dies hat zu spürbaren Verbesserungen der Patientenversorgung geführt, da Rezepte schneller zu Apotheken übermittelt werden konnten und so auch Cannabismedikationen schneller von Apotheken an Patienten und Patientinnen abgegeben werden konnten. Insbesondere bei gelegentlich notwendigen Rezeptanpassungen führt dieses neue System zu enormen Zeitersparnissen.